Leere Batterien? So tankst du neue Kraft

Leere Batterien? So tankst du neue Kraft

Chronischer Stress im Alltag gehört schon fast zum guten Ton. Wer allerdings über längere Zeit am Limit läuft und sich mit Kaffee und Energiedrinks wach hält, tut seinem Körper keinen Gefallen.

Langandauernde Stresssituationen führen zu einer Erschöpfung, wobei die Nebennieren eine wichtige Rolle spielen. Die beiden kleinen Organe befinden sich im unteren Rücken und sitzen wie ein kleines Käppchen auf je einer Niere. Sie bestehen aus einer dicken Nebennierenrinde und einem kleinen Kern, dem Nebennierenmark. Die Nebennierenrinde produziert fast alle wichtigen Hormone. Die Sexualhormone, das Stresshormon Cortisol, welches für alle wichtigen Stoffwechselfunktionen verantwortlich ist und das Mineralkortikoid Aldosteron, das den Salz- und Wasserhaushalt und den Blutdruck steuert. Das Nebennierenmark schüttet bei Bedarf Adrenalin und Noradrenalin aus, unsere Flucht- und Reflexhormone.

Stress bringt die Nebennieren durcheinander

Wenn wir von einer Stresssituation zur nächsten huschen, hat das für den Körper verheerende Folgen: In einer ersten Phase werden grosse Mengen des Stresshormons Cortisol ausgeschüttet und die Produktion von Sexualhormonen und Mineralkortikoiden geht zurück. Der Blutdruck steigt und die Lust auf Sex nimmt ab. Man nennt diese erste Stressphase Kampf- und Fluchtphase. Danach folgt die Widerstandsphase. Die Cortisolausschüttung nimmt ab, weil die Nebennierenrinde erschöpft ist. Der Körper gibt Gegensteuer indem andere Hormone die Aufgabe von Cortisol übernehmen. Die dritte Phase ist die eigentliche Erschöpfungsphase: Das Cortisol ist sehr tief weil die Nebennierenrinde nicht mehr genug produzieren kann. Der Hormonhaushalt kommt komplett durcheinander. Folgen davon sind Depressionen, Erektionsstörungen, Libidoverlust, Schlafstörungen und viele weitere, stressbedingte Erkrankungen. Es gibt verschiedene Gründe, welche die Hormonausschüttung in der Nebennierenrinde durcheinander bringen können:

  • Erschöpfung: Stresssituationen sind schleichend. Kreisende Gedanken rauben den Schlaf. Die Betoffenen müssen sich jeden Tag motivieren und antreiben, um dem Alltag trotz Krise zu bewältigen. Auch Perfektionisten, die nie zufrieden sind mit dem was sie machen, Leute, die sich kaum etwas gönnen oder Menschen mit chronischen Schmerzen, können mit der Zeit eine Nebennierenerschöpfung entwickeln. Ebenso ein chronischer Schlafmangel oder exzessiver Sport.
  • Unfall: Sofort und heftig reagiert die Nebenniere auf plötzliche Ereignisse, die schlagartig das Leben auf den Kopf stellen. Ein Unfall, ein emotionaler Schock oder eine Infektion lassen die Aktivität der Nebennierenrinde sofort nach oben schnellen und umso schneller erschöpfen.
  • Schilddrüsenstörung: Manchmal kann die Nebenniere auch aufgrund einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse durcheinander geraten. Ein Bioresonanztest kann Klarheit schaffen.

Stärkung der Nebennierenrinde

Mit der richtigen Auswahl an Heilpflanzen kann die Nebenniere gestärkt und die Hormonsituation normalisiert werden. Erprobte Anwendungsgebiete:

  • Die Süssholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) kann den Cortisolspiegel auf natürliche Weise erhöhen und eine Unterzuckerung mildern.
  • Tragant (Astragalus) unterstützt den Körper bei Stress, körperlicher und seelischer Belastung oder bei Müdigkeit.
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) kann als Knospenmazerat die Nebennieren unterstützen und bei Erschöpfung und Müdigkeit helfen.
  • Schüssler Salz Calcium phosphoricum ist wichtig für die Energieübertragung, den Energieaufbau und die Regulation der Hormone.
  • Melisse (Melissa officinalis) kann ausgleichend zwischen Anspannung und Entspannung wirken. Bringt Balance und besänftigt den Körper.
  • Tulsi Basilikum (Ocimum sanctum) hat beruhigende, entspannende und schlaffördernde Eigenschaften.

Auch mit der richtigen Ernährung, ausreichend Schlaf und eine Stressreduktion kann die Nebenniere gestärkt werden.

Andrea Jenzer