Brennnessel – die unterschätzte Heilpflanze

Brennnessel – die unterschätzte Heilpflanze

Die Brennnessel wurde durch ihre unangenehmen, brennenden Härchen zur gefürchteten Berühmtheit. Dabei ist sie eine der vielfältigsten Heilpflanzen der Volksheilkunde. Sie wird bei Frühjahrsmüdigkeit, Hautproblemen und Blasenentzündungen empfohlen, unterstützt die Niere bei Ausleitungen und Entgiftungen. Ausserdem hilft die Brennnessel, das Immunsystem bei Allergien zu desensibilisieren und wird zur Nervenstärkung sowie bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht eingesetzt.

Die Brennnessel wächst überall dort, wo der Boden feucht und nährstoffreich ist. Sehr früh im Jahr beginnt das Nesselgewächs zu gedeihen und gehört daher zu den ersten Pflanzen, die im Frühling blühen.
In den meisten nördlichen Ländern ist die Brennnessel weit verbreitet und gilt wegen ihrer Wucher-Leidenschaft als wenig beliebtes und massiv bekämpftes Unkraut. Die Brennnessel lässt sich nur schwer kontrollieren. Wer sie ausrotten will, kann sie noch so oft ausreissen, abmähen oder ihr mit chemischen Mitteln zu Leibe rücken – vergebens. Fest unter der Erde verankert feiert die Brennnessel immer wieder ein strahlendes Comeback. Unzerstörbar und einfach da!

Wenn die Brennnessel brennt

Von allen Merkmalen ist ihr Stich sicherlich das prägendste. Quer durch alle Epochen hat die schmerzhafte Begegnung mit ihr die Brennnessel auf eine Karikatur reduziert, die brennt. Ihr wissenschaftlicher Name unterstreicht das. Urtica leitet sich vom lateinischen Wort urere ab, was so viel heisst wie brennen. Die Brennnessel brennt auf der Haut, weil sie mit winzigen Brennhaaren übersät ist. Bei der geringsten Berührung brechen die Brennhaare ab, dringen in die Haut ein und injizieren eine Flüssigkeit.
Die Haut brennt und es kann zu Rötungen kommen, was die Sympathie zur Pflanze definitiv dämpft.

Lästiges Unkraut oder wirksame Heilpflanze?

Trotzdem ist die Brennnessel eine vielseitig nutzbare Pflanze, denn die Wirkung ihrer schmerzauslösenden, brennenden Substanzen wird durch Zerkleinerung der Pflanze aufgehoben. Dank ihres hohen Nährstoffgehaltes wird sie gerne als Dünger eingesetzt und auch für menschliche Stoffwechsel-Prozesse ist sie unerlässlich. So sind in 100 Gramm Brennnesselblättern 700 mg Kalzium enthalten. Auch eine Menge Magnesium (80 mg auf 100 Gramm) ist in der Pflanze enthalten. Ihr Vitamin-C-Gehalt ist sechsmal so hoch wie jener der Orange. Und für Frauen ganz besonders interessant: In Brennnesseln steckt doppelt so viel Eisen wie in Spinat. Zudem ist Brennnessel reich an Silizium. Der Mineralstoff trägt zum Aufbau von Bindegewebe, Knorpel und Knochen bei. Zusätzlich beschleunigt es unabhängig von Vitamin D die Mineralisierung der Knochen und ist damit das Hauptelement der knochenbildenden Zellen.

Brennnessel bei rheumatischen Beschwerden

Die Brennnessel ist eine seit Urzeiten bekannte Heilpflanze, die schon unsere Vorfahren zur Rheumatherapie als Kraut eingesetzt haben. Die Brennnessel kommt uns bei allen Leiden der Gelenke zu Hilfe, denn sie wirkt entzündungshemmend und wird bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Schon in der Antike galt Gicht als eine Wohlstandskrankheit derer, die täglich Alkohol und Fleischmahlzeiten zu sich nahmen. Purine aus der Nahrung erhöhen über den Stoffwechsel den Harnsäurespiegel im Blut, und Alkohol hemmt die Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Befindet sich zu viel Harnsäure im Blut, bilden sich Kristalle, die sich in Gelenken ablagern und dort die schmerzhaften Gichtanfälle auslösen. Zu den purinreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Spinat, Rosenkohl, Hülsenfrüchte, Fisch, Fleisch (vor allem die Haut von Geflügel und Innereien), Schalen- und Krustentiere. Hier kann die Brennnessel helfen. Aufgrund ihres hohen Eisengehalts besitzt sie eine spezifische Beziehung zum Blut. Bei keiner anderen Pflanze ist der Begriff «Blutreinigung» so zutreffend wie bei der Brennnessel. Zudem hat die Powerpflanze einen besonders hohen Mineralstoffgehalt und wirkt dadurch ausgleichend auf den Säure-Basen-Haushalt. Die harntreibende Wirkung fördert die Schlacken aus dem Körper heraus. Durch das enthaltene Silizium wird ihr auch eine Gelenkknorpel-schützende Wirkung nachgesagt. Das heisst, sie hält den Abbauprozess des Gelenkknorpels auf, was Arthrose-Betroffenen zugute kommt. Eine wahre Allround-Pflanze!

Entschlacken mit Brennnessel

Durch die harntreibende Wirkung und den hohen Mineralstoffgehalt wird das Wildkraut gerne zur Entschlackung während einer Frühjahrskur angewandt. Die Brennnessel kurbelt den Stoffwechsel an und unterstützt die Niere beim Ausleiten und Entgiften. Durch den stoffwechselanregenden Effekt wird die Brennnessel auch bei Frühjahrsmüdigkeit erfolgreich eingesetzt. Brennnessel ist als Pulver, als Flüssigextrakt, als Samen, in Kapselform, als Tee oder als Saft erhältlich.

Brennnessel in der Küche

Die Brennnessel als Speisepflanze kann vielfältig genutzt werden. Die optimale Erntezeit der jungen Blätter ist im Frühjahr und die der oberen Blatttriebe im Sommer. Wenn die Brennnessel gekocht wird, verliert sie viele Nährstoffe. Daher sollte man sie nur blanchieren. Unser Trick: Die Brennnessel kann mit einem Nudelholz gerollt oder in einem Gefrierbeutel kräftig zerdrückt werden. Danach lässt sich die Brennnessel mit blossen Händen weiterverarbeiten. Brennnessel kann gedünstet und beispielsweise dem Salat beigefügt oder als Pesto weiterverarbeitet werden. Auch ein Brennnessel-Risotto ist ein wahrer Genuss! Oder praktisch und gesund für unterwegs kann Brennnesselpulver als Smoothie-Zusatz verwendet werden.

Stoffwechsel anregen mit Nature First Brennnessel plus Kapseln

Die neuen Nature First Brennnessel plus Kapseln setzen sich aus drei verschiedenen Inhaltsstoffen zusammen: Brennnessel, Birke und Schachtelhalm.

Erprobte Anwendungsgebiete der Brennnessel:

  • Ausleitung und Entgiftung über die Niere
  • Bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht, Rheuma und Allergien
  • Erschöpfungszustände
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Natürlicher Eisenlieferant

Erprobte Anwendungsgebiete der Birke:

  • Steigerung der Nierentätigkeit und Wasserausscheidung
  • Aktivierend bei Müdigkeit
  • Unterstützende Behandlung bei rheumatischen Beschwerden

Erprobte Anwendungsgebiete des Schachtelhalms:

  • Stärkende Wirkung auf das Bindegewebe
  • Zur Ausleitung und Entgiftung bei chronischen Erkrankungen
  • Anregung des Hautstoffwechsels

Rezept Brennnessel-Pesto

Zutaten für ca. 350ml:

  • 200 Gramm Brennnesselblätter
  • 50 Gramm Pinienkerne, wenn gewünscht, auch Cashewkerne oder gemischt
  • 100ml kaltgepresstes Olivenöl
  • 60 Gramm Parmesan
  • 1-3 Knoblauchzehen (nach Belieben)
  • Saft einer halben- bis ganzen Zitrone
  • Pfeffer
  • Meersalz
  • Eiswürfel

Zubereitung:

Bevor die Brennnesseln zu einem Pesto verarbeitet werden können, müssen sie blanchiert werden. Erhitzen Sie dafür einen Topf mit reichlich Wasser und halten Sie eine Schale mit Eiswasser bereit Übergiessen Sie die gereinigten Brennnesselblätter mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher und blanchieren Sie die Blätter für ca. 20 Sekunden. Anschliessend werden die Blätter kurz in das Eiswasserbad zum Abschrecken hineingegeben. Trocknen Sie die Blätter nun gut ab. Die Stacheln sollten jetzt zerstört sein. Erhitzen Sie eine Pfanne, in die Sie dann die Pinienkerne ohne Öl hineingeben und kurz anrösten. Sobald die Pinienkerne einen leicht braunen Ton bekommen, nehmen Sie die Pfanne sofort vom Herd. Nun geben Sie die Brennnesselblätter und die Pinienkerne in Ihre Küchenmaschine oder hacken beides mit dem Wiegemesser klein.
Sie können ebenfalls mit einem Mörser arbeiten. Jetzt geben Sie Öl, Pfeffer, Salz hinzu und vermischen das Ganze zu einer homogenen Paste. Den geriebenen Käse, den Knoblauch und die Zitrone können Sie mengenmässig nach Ihrem Geschmack beimengen. Füllen Sie Ihr Pesto in ein verschliessbares, luftdichtes Glas. Das Brennnessel-Pesto wird sich ca. 2-3 Wochen in Ihrem Kühlschrank halten.

Rezept ausdrucken und nachkochen.

Julia Badum