Räuchern mit Pflanzen und Kräutern – eine Einführung

Räuchern mit Pflanzen und Kräutern – eine Einführung

Das Räucher-Ritual ist auch heute noch ein faszinierendes Erlebnis. Das Verbrennen von Hölzer, Harze, Kräuter und Blüten gehört zu vielen alten Traditionen unserer Welt. Wir geben eine kleine Einführung.

Beim Verbrennen werden die Substanzen umgewandelt in Rauch, der die Essenz auf eine feinstoffliche Ebene trägt. Der Sinn des Räucherns war und ist es, über den Rauch unser irdisches Denken mit der Wahrnehmung von feinstofflichen, unsichtbaren Energien zu verbinden. Über die sich sanft kräuselnde Rauchsäule kommen wir zur Ruhe und schöpfen Kräfte für die Seele.

Räuchern – eine uralte Tradition 

In den Welten des Schamanismus hat das Räuchern traditionell eine etwas andere Bedeutung als wir westlichen Menschen es häufig gewohnt sind. Dem Schamanen dient das Einsetzen von Räucherstoffen nicht nur zur Raumaromatisierung und Verschönerung der heimischen Atmosphäre, sondern der Anhebung des Bewusstseins mit der Absicht, in die feinstofflichen Welten zu reisen und zwischen den Welten zu vermitteln. Die Schamanen verwenden in ihren Ritualen grosse Mengen an Räucherstoffen, um den Raum intensiv und vollständig mit Rauch zu füllen. Auf diese Weise wird der Rauch zum Transportmittel in die nicht sichtbaren Welten. Auch die alten Germanen waren naturverbundene Menschen, für die Räucherrituale ein ganz natürlicher Bestandteil ihres Lebens waren. Abschied, Höhepunkte und Wiederkehr des Sonnenlichtes wurden durch Feste und Räucherungen gewürdigt. Die germanischen Jahreszeitenfeste sind nach dem Stand von Sonne und Mond orientiert. Insbesondere handelt es sich um die zwei Tag- und Nachtgleichen am 21. März = Frühlingsanfang und am 23. September = Herbstanfang, die Sommersonnenwende mit dem längsten Tag am 21. Juni und die Wintersonnenwende am 21. Dezember.

Räuchern und die Natur 

So naturverbunden wie die indianische Kultur Nordamerikas bis heute geblieben ist, ist auch das Räucherwerk, das sie seit alters her benutzen. Da die Pflanzen fast immer so verwendet werden, wie sie gepflückt wurden, bewahren sie ihre gewachsenen Kräfte und können helfen, die Verbindung der Menschen zu den Reichen der Tiere, Pflanzen und Mineralien wieder zu stärken. Vor allem in den Wüsten im Westen der USA und den Rocky Mountains gibt es wie in alten Zeiten eine Vielfalt verschiedener Pflanzen. Der Rauch, welcher durch Entzünden der heiligen Kräuter entsteht, wurde schon früh bei den Ureinwohnern Nord -und Südamerikas zum Reinigen der Luft verwendet. Die Inkas, die ihren zentralen Mittelpunkt in Südamerika hatten, waren ein eng mit den göttlichen Gesetzen und der Natur verbundenes Volk. Sie wussten um die Kraft verschiedener Kräuter und ihre Wirkung so wie deren Bedeutung. Die Räucherungen dienten unter anderem als Danksagung an unsere Mutter Erde und die Sonne.

Räuchern – eine kleine Einführung

Traditionell wurden Räucherstoffe auf glühender Kohle geräuchert, heutzutage ist die beliebteste Kohleart die Selbstzünderkohle. Sie ist einfach im Gebrauch, da sie sich einmal angezündet selbst durchzündet. Zudem braucht man ein feuerfestes Gefäss und eventuell etwas Sand. Nun kann die Räucherung beginnen, es sollte vorsichtig dosiert werden, da sowohl bei Harzen als auch bei Kräutern das Rauchvolumen gewaltig sein kann.

Die wichtigsten Räucherkräuter und Harze

Weisser Salbei (Salvia alpine) reinigt die Aura, Raum und Gegenstände. Hilft bei der Zentrierung, Abgrenzung und Konzentration.

Weihrauch (Olibanum) hat allgemein eine geistig-spirituell klärende Wirkung. Er schafft eine gereinigte, ruhige, erhabene Atmosphäre und ist hilfreich bei Meditationen und Ritualen.

Süssgras / Sweetgrass (Hierochloe odorata) Sein Geruch ist leicht und süss und die Wirkung ist reinigend und um die Harmonie herbeizuholen und einkehren zu lassen.

Engelwurz. (Angelica archangelica) Starke Schutzpflanze. Verstärkt spirituelle Kräfte. Durchlichtet die Aura. Hausreinigung. Hilft verstorbenen Seelen ins Licht. Stärkt Selbstbewusstsein.

Fichtenharz reinigt und desinfiziert Räume. Hat auf die Aura und den Geist eine klärende und schützende Wirkung. Bringt alte Wunden der Seele ans Licht um zu heilen.

Wüstenbeifuss (Artemisia tridentata) ist eine Pflanze des Reinigens und Segens. Er findet seinen Einsatz in der Schwitzhütte und anderen Zeremonien.

Zeder (Cedrus) steht für die Verbindung von Himmel und Erde und sie wird besonders gerne für Schutzräucherungen verwendet. Zudem verhilft sie zu Weisheit, Aufrichtigkeit, Stabilität und um unsere innere Achse zu finden.

Das brauchst du zum Räuchern 

 

  • Feuerfestes Räuchergefäss
  • Sand zum Isolieren des Gefässes
  • Kerze oder Feuerzeug, zum Entzünden der Kohle
  • Zange zum halten der Kohle beim entzünden
  • Kräuter, Wurzeln, Hölzer und Harze oder eine Räuchermischung

Andrea Jenzer