Allergien: Wenn das Immunsystem verrückt spielt

Allergien: Wenn das Immunsystem verrückt spielt

Wenn der menschliche Organismus auf Substanzen, die normalerweise unschädlich sind, mit einer übermässigen Immunantwort reagiert, sprechen wir von Allergien. Deren rasante Zunahme über die letzten Jahrzehnte ist ein Resultat unseres modernen Lebensstils!

Das Immunsystem ist dazu da, fremde Substanzen im Körper aufzuspüren und zu eliminieren. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem übermässig auf einean sich harmlose Substanz. Typischerweise handelt es sich dabei um Pollen, Staub, Tierhaare, Insektengifte, Kosmetika und Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Milch, Eier, Nüsse, Erdbeeren. Häufigste allergische Reaktion ist eine Rhinitis (Heuschnupfen) mit Entzündung der Schleimhäute von Nase, Augen und Luftröhre, die sich durch Niesen, laufender Nase und geröteten Augen äussert. Auch Asthma und Ekzeme sind häufig Folgen einer allergischen Reaktion.

Warum manche Menschen allergisch reagieren und andere nicht, ist unbekannt. Vermutet wird unter anderem eine erbliche Vorbelastung. Die Prägung des Immunsystems beginnt schon im Mutterleib. Die Einnahme von Probiotika in den letzen Wochen der Schwangerschaft kann das Allergierisiko für Kinder senken. Durch das Stillen eines Säuglings über mindestens drei Monate wird das Allergierisiko gesenkt. Alternativvorschlag: Um das Allergierisiko des Kindes zu mindern, wird deshalb die Einnahme von Probiotika während der letzten Wochen der Schwangerschaft sowie das Stillen während mindestens drei Monaten empfohlen.

Immunsystem Darm

Eine Herausforderung besteht häufig darin, die Substanz zu finden, welche die Allergie auslöst. Dennoch sollte sich der Fokus bei der Behandlung nicht nur auf die auslösende Substanz richten. Eine Allergie wird von verschiedenen Faktoren und Einflüssen begleitet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Darmschleimhaut und die Lymphe. Auch eine allfällige Übersäuerung und mögliche Schwermetallbelastung müssen abgeklärt werden.

Der Darm ist der Motor unseres Immunsystems, 80 Prozent der Abwehr findet dort statt. Eine nicht intakte Darmflora, hervorgerufen zum Beispiel durch wiederholte Antibiotikabehandlungen oder ungeeignete Ernährung, kann dazu führen, dass durch den Darm Substanzen aufgenommen werden, auf die das Immunsystem mit einer Allergie reagiert. Aus diesem Grund verdienen die Darmflora und die Darmschleimhaut sowohl zur Prävention wie auch bei bestehenden Allergien grösste Beachtung. Probiotika wie Symbiolact helfen, die Darmflora zu regenerieren und ein optimales Milieu im Darm zu schaffen. Zur Reinigung des Darms kann zum Beispiel Huminsäure eingesetzt werden. Für den Aufbau der Darmschleimhaut empfiehlt sich eine Kur mit L-Glutamin.

Die Lymphe, Briefträger der Immunsystems

Auch die Lymphflüssigkeit im Gewebe ist ein wichtiger Teil des Immunsystems. Als eine Art Briefträger übernimmt sie Kommunikations- und Transportaufgaben und erfüllt bei der Entgiftung eine wichtige Funktion als Müllabfuhr. Die Stärkung und Reinigung der Lymphezum Beispiel durch pflanzliche Heilmittel wie Ceres Geranium robertianum oder das homöopathische Komplexmittel Heel Myosotis Comp., gehört deshalb ebenfalls zur Behandlung von Allergien.

Da Schwermetalle wie Quecksilber und Blei Funktionen im Immunsystem blockieren können, wird ein Zusammenhang mit dem Auftreten von Allergien diskutiert. Es lohnt sich, bei einer Allergie auch nach Schwermetallbelastungen zu suchen und diese mittels Vitaminenwie Vitamin C sowie Spurenelementenwie Selen, Zink, Mangan auszuleiten. Dies soll jedoch durch eine Fachperson begleitet werden.

Auf die Ernährung achten

Eine antiallergische Ernährung zielt unter anderem darauf ab, Lebensmittel zu meiden, die viel Histamin (ein wichtiger Botenstoff bei entzündlichen Reaktionen) enthalten. Folgende Lebensmittel sollten gemieden werden:

  • Kuhmilchprodukte, Eier
  • Schweinefleisch
  • Zuckerhaltige Speisen und Getränke
  • Nüsse, Weizenprodukte
  • Tomaten

Dem Säure-Basen-Haushalt ist ebenfalls Beachtung zu schenken. Ist der Körper übersäuert, werden zahlreiche wichtige Stoffwechselvorgänge blockiert. Eine basische Ernährung ist anzustreben, falls nötig unterstützt durch ein Basenpulver. Bei den Speiseölen ist auf ein optimales Verhältnis zwischen den Omega-3 und den Omega-6-Fettsäuren zu achten. Rapsöl eignet sich dafür sehr gut.

Als nützliche Nahrungsergänzung bei Allergien können Mikronährstoffe wie Vitamin C, Kalzium, Magnesium und Zink eingesetzt werden. Im Akutfall dürfen Mikronährstoffe auch höher dosiert werden. Unter Umständen lässt sich damit die Dosierung chemischer Medikamenten senken.


Andrea Jenzer