Aufstehen, sich strecken und in einen wunderbaren Tag starten. Für die einen eine Selbstverständlichkeit, für die anderen ein Wunsch. Insbesondere für rund 85’000 Menschen in der Schweiz, die an wiederkehrenden entzündlichen Gelenkbeschwerden leiden. Die einen davon betrifft dies nur an ein paar Tagen im Jahr, meist wenn es kühl und nass ist, die anderen regelmässig bis an ihr Lebensende.
Um unsere Hände und Finger zu bewegen, ist das Zusammenspiel von etwa 30 verschiedenen Muskeln notwendig. Das sind fast doppelt so viele, wie für ein Lächeln. Neben den Muskeln sind bei jeder Bewegung auch die Sehnen und vor allem die Gelenke gefordert. Diese beweglichen Verbindungen zwischen zwei Knochen werden von Bändern sowie dem Bindegewebe umhüllt und zusammengehalten. Bei jedem Handgriff im Alltag, ob Gehen, Sitzen, Klavier spielen, Gartenarbeit oder Sport, verlangen wir diesen kleinen Wunderwerken, die uns so vieles ermöglichen, eine Menge ab.
Auslöser oxidativer Stress
Auslöser von Gelenkbeschwerden, die vom Kiefer bis zum kleinen Zeh jedes Gelenk im Körper betreffen können, kann eine einmalige Überlastung des betroffenen Gelenks sein. Ein weiterer Auslöser ist der oxidative Stress, verursacht durch Umweltschadstoffe (Smog und Feinstaub), eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker und gesättigten Fettsäuren sowie Alkohol und/oder Rauchen.
Dieser oxidative Stress und die damit verbundenen freien Radikale sind vor allem im Zusammenhang mit der Hautalterung und dem Zellschutz bekannt. Wie er entsteht, ist ein chemisch komplexer Vorgang. Ganz einfach erklärt: Stellen Sie sich vor, Sie schneiden morgens einen Apfel auf und lassen ihn bis zur Mittagspause ungeschützt liegen. Was werden Sie feststellen? Die Schnittfläche wird sich mit der Zeit bräunlich verfärben. Richtig, denn Sauerstoffmoleküle aus der Luft, denen ein Elektron fehlt (sogenannte freie Radikale), reagieren mit dem nun ungeschützten Fruchtfleisch des Apfels. Der Oxidationszustand des Apfels zeigt sich in der Braunfärbung. Wie der Apfel kann fast jede Körperzelle oxidativem Stress ausgesetzt sein, so auch das Bindegewebe der Gelenke. Aus tibetischer Sicht entspricht oxidativer Stress einer erhöhten Hitze-Energie. Schwellen die Gelenke an, sind diese druckempfindlich und häufig überwärmt, dann hilft kühlen.
Kälte ist angenehm
Kühlung mit einem Kühlpad oder einem Kirschkernkissen aus dem Kühlschrank hilft und gilt als erste Massnahme. Darüber hinaus helfen auch Wasser- und Bädertherapien zur Kräftigung, Mobilisierung und Dehnung. Dabei ist auf sanfte Bewegung zu achten, das gilt ebenso bei der Wahl von Sportarten.
Ein Basenbad, wie zum Beispiel von der Marke NUTREXIN®, kann zusätzlich bei Gelenkbeschwerden Linderung verschaffen.
Ein altes Hausmittel ist Senf. Senfwickel haben mehrere Effekte: Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und wärmend. Dafür sind vor allem die Senfölglykoside verantwortlich. Daher ist der Senfwickel nicht als Sofortmassnahme geeignet. Die Wirkstoffe des Senfs sind auch in Wirsing oder Weisskohl enthalten. Kohlwickel aus rohem Kohl sind daher ebenso gut geeignet und sorgen für eine angenehme Kühlung. Natürlich können auch Quarkwickel angewendet werden.
Unser Tipp: Quarkwickel mit rohem, fein geraffeltem Kohl zur raschen Kühlung.
Eine gesunde Lebensweise ist das A und O bei Gelenkbeschwerden. Achten Sie auf genügend Schlaf, die Vermeidung von Stress sowie ausreichend Bewegung. Letztere sollte gelenkschonend sein. Als besonders wirksam hat sich eine gesunde Ernährung erwiesen.
Gesunde Ernährung: unerlässlich, aber manchmal nicht ausreichend
Ihre Ernährung sollte vor allem aus buntem Gemüse und Vitamin-C-reichem Obst bestehen. So nehmen Sie viele Antioxidantien zu sich, die Gegenspieler der freien Radikale. Einfach ausgedrückt: Wenn Sie Orangen- oder Zitronensaft auf den erwähnten braunverfärbten Apfel träufeln, wird er wieder weiss. Der Oxidationsprozess wird umgekehrt. Ausserdem sollte man bei der Ernährung auf gesunde Fette wie heimisches Rapsöl, Leinöl oder Olivenöl achten und generell den Konsum von Fleisch, Wurst und Alkohol minimieren.