Naturbelassene, reine Pflanzenöle können durch ihre Inhaltsstoffe vielfältig genutzt werden – ob als Sonnenschutz, bei schuppiger Haut oder bei übermässiger Talgproduktion.
Entdecke fünf verschiedene Pflanzenöle und erfahre wie du die Öle richtig einsetzen kannst…
Himbeerkernöl
Wild wächst die Himbeere auf sonnigen Waldlichtungen, an Weg- und Waldrändern und auf Berghängen, vom Flachland bis ins Gebirge. Je karger der Boden, umso aromatischer die Früchte. Die Himbeere, lat. Rubus ideaus L., wird zum Frischverzehr oder zur Saftherstellung angebaut. Bei der Saftherstellung bleiben die fetthaltigen Samen der Himbeere im Trester zurück, aus denen sich ein hochwertiges Kern- oder Samenöl pressen lässt.
Das gewonnene Himbeerkernöl ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Carotinoiden, Tocopherolen und Polyphenolen. Tocopherole sind unterschiedliche Formen des Vitamin E.
Diese Inhaltsstoffe besitzen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, was sowohl zum Schutz der Haut als auch der Gefässe beiträgt.
Wusstest du, dass Öle auch als Sonnenschutz eingesetzt werden können? Es zeigte sich, dass Himbeerkernöl UVB-Strahlen absorbieren kann und UVA-Strahlung streut. Himbeerkernöl hat von allen Pflanzenölen den höchsten Lichtschutzfaktor und übertrifft hierbei Karottensamen-, Weizenkeim-, Haselnuss- und Kokosöl.
Himbeerkernöl ist vielseitig einsetzbar. Als Hautpflegemittel hilft es deiner Haut, Feuchtigkeit zu speichern, die Talgproduktion zu regulieren und elastisch zu bleiben. Gebe dafür ca. 3 Tropfen Himbeerkernöl auf die Hände und klopfe das Öl sanft in die Haut ein. Himbeerkernöl zieht sehr schnell ein, daher kannst du das Öl abends sowie auch morgens, vor dem Make-up, anwenden. Durch die talgregulierende Wirkung des Himbeerkernöls ist es auch bei fettiger und unreiner Haut empfehlenswert.
Zur Ergänzung der Vitamin E-, Carotin- und Omega-3-Fettsäurezufuhr kannst du ein paar Tropfen des Öls auch in Dips, Saucen oder Dressings geben. Das Öl sollte nicht hoch erhitzt werden.
Sanddornöl
Die weiblichen Sanddornsträucher bringen nach etwa sechs bis acht Jahren von August bis Dezember leuchtende orangefarbene Steinfrüchte hervor. Aus den nussartigen, fettreichen Samenkernen sowie aus dem Fruchtfleisch kann das Öl gewonnen werden.
Die Öle aus dem Fruchtfleisch und dem Kern sind unterschiedlich zusammengesetzt, sie ergänzen sich jedoch hervorragend. Das Fruchtfleisch enthält einen hohen Anteil an Carotinoiden, diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen zellschützende Eigenschaften. Zudem ist das Öl des Fruchtfleischs reich an ungesättigter Palmitoleinsäure und an gamma-Linolensäure. Beide Fettsäuren kommen in anderen Pflanzenölen selten vor. Die Palmitoleinsäure ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Hautfettes, und auch die gamma-Linolensäure unterstützt die Hautfunktion. Durch diese Fettsäuren besitzt das Sanddornöl hautschützende und regenerierende Eigenschaften.
Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften haben sich bei Entzündungen im Genitalbereich bewährt, ebenso bei Mundschleimhautentzündungen, zur Förderung der Wundheilung sowie gegen Scheidentrockenheit und trockenen Augen. Hierzu kann das Öl sowohl äusserlich direkt auf die betroffene Stelle sowie innerlich zur unterstützenden Behandlung eingenommen werden.
Sanddornöl schmeckt fruchtig und zitronig. Es kann in kleiner Menge (tropfenweise) pur verwendet oder zu Speisen wie Fruchtsalat, Salatdressings und Dessert hinzugefügt werden. Das Öl lässt sich auch pur auf die Haut auftragen.
Hagebuttenkernöl
Die orange bis leuchtend rot gefärbten, ovalen Hagebutten sind Sammelnussfrüchten von verschiedenen Rosenarten. Sie werden zu Beginn der Vollreife gepflückt. Aus den Kernen im Inneren der Hagebutten lässt sich durch mechanische Pressung ein fettes, klares, gelbes Öl gewinnen, das nicht nach Rosen riecht.
Hagebuttenkernöl enthält eine Vielzahl an gesunden Fettsäuren, rund 60% der enthaltenen Fettsäuren entfallen auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Hagebuttenkernöl enthält sowohl Omega-3 als auch Omega-6 Fettsäuren. Beide sind essentiell. Sie tragen unter anderem zur Gesundheit von Haut und Schleimhäuten bei und besitzen antioxidative Eigenschaften.
Das Öl verleiht der Haut Elastizität und eine gesunde Farbe. Du kannst es für vielerlei Hautbeschwerden anwenden: bei trockener, rissiger, schuppiger als auch bei stumpfer Haut, zudem unterstützend bei Ekzemen und Schuppenflechte. Ein bis zwei Wochen vor einer geplanten Operation regelmässig aufgetragen, soll es unschöne Narben verhindern.
Sein Gehalt an trans-Retinolsäure fördert die Hauterneuerung und den Aufbau von Kollagen, sodass die Haut mehr Feuchtigkeit binden kann. So schützt es auch reife Haut vor dem Austrocknen. Auch bei unreiner, fettiger Haut kann das Hagebuttenkernöl aufgetragen werden. Das Pflanzenöl reguliert die Talgproduktion und besitzt entzündungshemmende Eigenschaften.
Hagebuttenkernöl lässt sich allen kalten Speisen zugeben. Auf der Haut aufgetragen, zieht es schnell ein und hinterlässt keinen störenden Fettfilm. Auch kannst du es mit einem anderen Öl wie beispielsweise Nachtkerzenöl gut mischen.
Wir empfehlen dir die geöffnete Flasche im Kühlschrank aufzubewahren, da das Öl empfindlich gegenüber Licht und Wärme ist.
Granatapfelsamenöl
Der Granatapfel ist eng mit der Kulturgeschichte Europas und des Orients verbunden und wird schon seit mehr als 2000 Jahren kultiviert. Die Granatapfelpflanze kann bis zu 200 Jahre alt werden. Nicht umsonst gilt der Granatapfel seit jeher als ein Sinnbild für Schönheit und ewige Jugend. Die geheimnisvolle Lampionfrucht wird in erster Linie am Mittelmeer, in Vorderasien und Indien angebaut. Wegen seiner Vielzahl an Samen galt der Granatapfel in vielen Religionen und Mythologien als Symbol der Fruchtbarkeit und Langlebigkeit.
Nicht nur die wohlschmeckenden, tiefroten Kerne haben es in sich: Das reichhaltige Granatapfelsamenöl enthält einen hohen Anteil einer seltenen Fettsäure, die Punicinsäure. Diese wertvolle Fettsäure belebt die Hautzellen durch ihre antioxidativen und regenerativen Eigenschaften. Körpereigene Prozesse werden entlastet und die Regeneration der Haut wird angeregt. Granatapfelsamenöl findet Verwendung bei trockener, alternder und beanspruchter Haut.
Als Hautpflege kannst du Granatapfelsamenöl direkt auf die Haut auftragen oder mit anderen Pflanzenölen mischen. Auch kannst du Granatapfelsamenöl pur einnehmen oder in Speisen jeglicher Art geben.
Nachtkerzenöl
Erst in der Abenddämmerung öffnen sich die strahlend gelben Blüten der Nachtkerze und blühen. Dabei bietet sie vielen Nachtfaltern und spät fliegenden Bienen Nahrung. Ursprünglich kommt die Nachtkerze aus Nordamerika. Schon vor tausenden von Jahren wurde sie dann in Europa gesichtet und ab dann verwilderte sie sich wie ein Unkraut.
Nachtkerze enthält die selten vorkommende Gamma-Linolensäure und einen hohen Gehalt an Linolsäure. Studien zeigen, dass diese Fettsäuren äusserlich angewendet in die Fettstruktur der Haut eingebaut werden und sich so die Haut regenerieren kann. Nachtkerzenöl wird empfohlen bei trockener, schuppiger Haut auch bei entzündeter, geröteter sowie zu Akne neigender Haut zeigt das Öl gute Wirkung.