Rhythmus der Organe – Den Körper gezielt entlasten

Rhythmus der Organe – Den Körper gezielt entlasten

Die Traditionelle Chinesische Medizin betont die Bedeutung des Einklangs zwischen Körper und natürlichen Rhythmen. Die Organuhr zeigt uns, wann unsere Organe am aktivsten sind und wie wir unsere Selbstheilungskräfte gezielt unterstützen können. Der Frühling bietet die perfekte Gelegenheit, den Körper zu entlasten und seine natürlichen Prozesse zu fördern, um nach den Wintermonaten zu neuer Energie zu finden.

Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht den Menschen als Teil eines grösseren Ganzen – eng verbunden mit der Natur und ihren Rhythmen. Gesundheit bedeutet nicht nur, frei von Krankheit zu sein, sondern ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Umwelt. Entscheidend dafür ist der natürliche Fluss von Energie und Stoffwechselprozessen, also die innere Ordnung und Balance mit der äusseren Welt.

Ein spannender Aspekt dieser ganzheitlichen Sichtweise ist die Organuhr. Sie zeigt, zu welchen Tageszeiten unsere Organe am aktivsten sind – und wann sie Unterstützung beim Entgiften und bei der Regeneration brauchen. Indem wir uns an diesen natürlichen Rhythmen orientieren, können wir unseren Körper gezielt entlasten und seine Selbstheilungskräfte stärken.

Meridiane – die unsichtbaren Energiekanäle des Körpers

Neben Blutgefässen, Nerven und Lymphbahnen durchziehen unsichtbare Leitbahnen – die Meridiane – unseren Körper. Sie transportieren Energie (Qi) zu den Organen und verbinden innere Prozesse mit der Körperoberfläche.

Diese Bahnen stehen in engem Austausch mit den Organen. Man kann sie sich wie Flüsse vorstellen, in denen die Lebensenergie auf- und abwärts strömt. Wenn dieser Energiefluss gestört ist, kann sich das durch Beschwerden bemerkbar machen.

Die Fünf-Elemente-Lehre

Das Meridiansystem beruht auf der geschichtlich älteren Fünf-Elemente-Lehre, die von den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser ausgeht. Diese Elemente stehen für natürliche Prozesse und Zyklen – sowohl in der Umwelt als auch im Körper. Jedes Element ist mit einer bestimmten Lebensphase verbunden:

• Holz – Kindheit und Neubeginn (Frühling): Wie der Frühling symbolisiert Holz Wachstum und Entwicklung. Es steht für Energie, Kreativität und Aufbruch.

• Feuer – Jugend und Entfaltung (Sommer): Feuer ist die Zeit der Blüte – voller Dynamik, Leidenschaft und Aktivität. Es entspricht der jugendlichen Reife.

• Erde – Stabilität und Reife (Spätsommer): In dieser Phase wird das Erreichte gefestigt. Sie steht für Ausgeglichenheit, Fürsorge und innere Mitte.

• Metall – Rückzug und Reflexion (Herbst): Metall symbolisiert Loslassen und Klarheit. Wie der Herbst lehrt es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

• Wasser – Weisheit und Ruhe (Winter): Der Winter steht für Rückzug, Stille und Vorbereitung auf einen neuen Zyklus. Wasser repräsentiert Tiefe, Regeneration und innere Weisheit.

Yin und Yang – Balance und Wandel

Ein weiteres zentrales Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Yin-Yang-Prinzip. Es beschreibt Gegensätze, die sich in allem widerspiegeln – Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Wärme und Kälte.

Yang steht für Aktivität, Dynamik und Wärme.

Yin symbolisiert Ruhe, Entspannung und Kühle.

Ein Gleichgewicht zwischen beiden ist essenziell für unsere Gesundheit. Wer gestresst und angespannt ist (zu viel Yang), braucht ausgleichende Yin-Momente – etwa Ruhe, Schlaf oder sanfte Bewegungen wie Yoga. Umgekehrt kann bei ständiger Erschöpfung ein sanfter Energieaufbau durch Bewegung helfen.

Die Organe und ihre Elemente

So werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Organe nicht nur nach ihrer physischen Funktion betrachtet, sondern auch nach ihrer energetischen Wirkung:

Die Organuhr – Unser innerer Rhythmus

Beachten wir die vorgestellten Rhythmen, fühlen wir uns ausgeglichen und gesund. Gerät unser inneres Gleichgewicht aus dem Lot, können Schlafstörungen, Erschöpfung oder andere Beschwerden die Folge sein.

Die Organuhr zeigt, wie die Lebensenergie (Qi) innerhalb von 24 Stunden durch den Körper strömt. Alle zwei Stunden erreicht ein Organ sein Energiemaximum, während das gegenüberliegende Organ gerade am wenigsten aktiv ist. Dieser Rhythmus gleicht einer Welle – die Energie steigt an, erreicht einen Höhepunkt und nimmt dann wieder ab.

Die Organuhr im Detail

3 bis 5 Uhr – Lungenmeridian (Yin, Metallelement)
Der Tag beginnt für unseren Körper. Jetzt fliesst das Qi durch den Lungenmeridian, um den Organismus auf den Tag vorzubereiten. Während viele noch schlafen, arbeitet die Lunge bereits intensiv: Sie versorgt uns mit Sauerstoff und unterstützt die Entgiftung. In diesen frühen Stunden sind Meditation oder Atemübungen besonders effektiv, um frische Energie zu tanken und die Lungen zu stärken.

5 bis 7 Uhr – Dickdarmmeridian (Yang, Metallelement)
Mit dem ersten Tageslicht kommt der Körper in Bewegung. Der Dickdarm ist jetzt aktiv und möchte überflüssige Stoffwechselprodukte ausscheiden. Unterstützend wirkt ein Glas warmes, abgekochtes Wasser am Morgen. Auch sanfte Bauchmassagen oder eine kurze Bewegungseinheit helfen, die Verdauung in Schwung zu bringen.

7 bis 9 Uhr – Magenmeridian (Yang, Erdelement)
Jetzt kann der Körper Nahrung besonders gut verwerten. Ein warmes Frühstück gibt Kraft und sorgt für innere Balance – nicht nur körperlich, sondern auch emotional.

9 bis 11 Uhr – Bauchspeicheldrüsen- und Milzmeridian (Yin, Erdelement)
Die geistige Leistungsfähigkeit erreicht ihren Höhepunkt. Dies ist die beste Zeit für konzentrierte Arbeit, kreative Aufgaben oder wichtige Entscheidungen.

11 bis 13 Uhr – Herzmeridian (Yin, Feuerelement)
Das Herz erreicht seinen energetischen Höhepunkt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin heisst es: «Wenn das Herz stark ist, ist der Körper gesund und die Gefühle sind im Gleichgewicht.» Ein gut funktionierender Herzmeridian zeigt sich in einer warmen Ausstrahlung und innerer Ruhe. In dieser Zeit ist es sinnvoll, ein leichtes Mittagessen einzunehmen.

13 bis 15 Uhr – Dünndarmmeridian (Yang, Feuerelement)
Die Mittagszeit bringt oft ein natürliches Leistungstief mit sich. Nach dem Mittagessen braucht der Körper Ruhe zur Verdauung. Wer kann, gönnt sich eine Pause oder erledigt weniger fordernde Aufgaben.

15 bis 17 Uhr – Blasenmeridian (Yang, Wasserelement)
Die Energie steigt wieder an. Jetzt ist eine gute Zeit, um viel zu trinken und den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen, da die Blase jetzt aktiv Giftstoffe ausscheidet. Der Blasenmeridian verläuft über den gesamten Rücken, sanfte Bewegung kann helfen, Verspannungen zu lösen und den Energiefluss zu verbessern.

17 bis 19 Uhr – Nierenmeridian (Yin, Wasserelement)
Viele Menschen fühlen sich jetzt müde oder emotional ausgelaugt. Der Körper signalisiert das Bedürfnis nach Ruhe und Regeneration. Entspannende Rituale stärken die Lebensenergie.

19 bis 21 Uhr – Kreislaufmeridian (Perikard) (Yin, Feuerelement)
In dieser Phase wird die Durchblutung angeregt, was das Herz stärkt und das Wohlbefinden fördert. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Ein harmonischer Abend mit lieben Menschen, ruhigen Gesprächen oder entspannender Musik unterstützt diesen natürlichen Rhythmus.

21 bis 23 Uhr – Dreifacher Erwärmer (Yang, Feuerelement)
Der Dreifache Erwärmer, ein Meridian ohne ein spezifisches Organ, sorgt dafür, dass die Wärme im Körper gut verteilt wird und unterstützt das autonome Nervensystem. Jetzt ist der Moment, in dem der Körper zur Ruhe kommen sollte.

23 bis 1 Uhr – Gallenblasenmeridian (Yang, Holzelement)
In dieser Phase erreicht der Körper die tiefste Schlafphase, während die Gallenblase ihre aktivste Zeit hat. Sie ist wichtig für die Fettverdauung und die Entgiftung. Emotionell steht sie für die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Wer in dieser Zeit oft aufwacht, könnte mit emotionaler Unausgeglichenheit oder Verdauungsproblemen zu kämpfen haben.

1 bis 3 Uhr – Lebermeridian (Yin, Holzelement)
Die Leber filtert das Blut, baut Giftstoffe ab und speichert wertvolle Nährstoffe. Laut TCM spielt sie eine zentrale Rolle beim Energiefluss im gesamten Körper. Um ihre Arbeit nicht zu stören, sollten schweres, fettreiches Essen und übermässiger Alkoholkonsum vermieden werden. Häufiges Aufwachen in dieser Zeit kann auf ungelösten Ärger oder eine überlastete Leber hinweisen.

Persönliche Beratung und spannender Vortrag

Haben wir dein Interesse am Thema geweckt? Gerne beraten wir dich persönlich in unseren Filialen wie du deinen Körper unterstützen kannst und bieten zudem einen themenbezogenen, aufschlussreichen Vortrag in Schaffhausen und im Zürcher Niederdorf an.

Paul Blöchlinger, bekannt als «Kräuterpaul», ist dipl. Drogist HF und Naturheilkundespezialist mit fast 50 Jahren Erfahrung. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Goldingen, hat er sich zeitlebens mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigt. Mit viel Humor und fundiertem Wissen erklärt er, welche Heilkräuter und Pflanzenextrakte im Einklang mit der Organuhr besonders wohltuend wirken – und wie wir durch kleine Anpassungen im Alltag unsere Gesundheit stärken und Beschwerden vorbeugen können.
Erlebe einen informativen und unterhaltsamen Abend voller wertvoller Tipps aus der Welt der Naturheilkunde!

Vortrag in Schaffhausen:
Mittwoch, 7. Mai 2025, von 19.00 bis ca. 20.30 Uhr


Vortrag im Niederdorf:
Dienstag, 13. Mai 2025, von 19.30 bis ca. 21.00 Uhr